Das Karstgebirge in Slowenien 

Von Ljubljana aus ging es weiter nach Postojna. Dort haben wir uns für zwei Nächte eine Unterkunft bei Privatpersonen genommen. Auf dem Weg dorthin mussten wir aber zuerst noch ordentlich bergauf radeln, denn Postojna, oder wie es im deutschen heißt Adelsberg, liegt in den Bergen. Die Landschaft auf dem Weg dorthin ist sehr schön. Viele Wälder und hin und wieder eine kleine Ortschaft. In Postojna angekommen, navigiert uns Basti durch die Stadt zu unserer Unterkunft. Dort werden wir von einer sehr netten Frau in Empfang genommen. Sie zeigt uns unser Zimmer, dass sogar über ein eigenes Badezimmer mit Dusche verfügt. Unsere Räder können wir im Garten hinter dem Haus verstauen. Als erstes bringen wir unsere Taschen auf unser Zimmer. „Ich schau mal, ob ich einen Supermarkt in der Nähe finde“ sagte ich zu Basti. Und wir sollten Glück haben. Nur knapp einen Kilometer entfernt befindet sich einer. Wir ziehen uns um und marschieren los. Zurück an der Unterkunft setzten wir uns in den Garten und kochen uns etwas leckeres zu essen. Eine ältere Frau ist im Gemüsebeet zugange, dass sich ebenfalls im Garten befindet. Sie ist die Mutter der Frau, die uns vorhin begrüßt hat, stellt sich raus. Als wir einander bemerken, kommt sie zu uns und begrüßt uns auf deutsch. Wir unterhalten uns ein wenig. Sie verschwindet kurz im Gemüsebeet und kommt mit frischen Tomaten und Gurken wieder, die sie uns schenkt. Anschließend wünscht sie uns eine erholsame Nacht und geht ins Haus. 
Wir bedanken uns und wünschen ihr auch eine gute Nacht. Während wir essen, planen wir schon mal den kommenden Tag, denn wir haben viel vor. Nachdem wir mit dem essen durch sind, machen wir es der Frau gleich und gehen rein um zu schlafen. Nach einer erholsamen Nacht in einem wirklich super bequemen Bett, frühstücken wir erst einmal. Anschließend machen wir uns fertig und radeln los. 
Unser erster Punkt auf unserer heutigen Entdeckerliste, die Postojna Höhle. Sie ist mit ihren ganzen Verzweigungen und Gängen satte 24 Kilometer lang und somit die zweitgrößte für Touristen erschlossene Tropfsteinhöhle der Welt. Als erstes wollen wir die Höhle selbst erkunden. 
Dies geht leider nur als geführte Tour, was die Imposantheit der Höhle aber nicht schmälert. 
Die ersten Meter in der Höhle macht man zu Fuß, bevor man in einen kleinen Elektrozug steigt, der uns mehrere Kilometer durch die Höhle fährt. Dabei kommt man z.B. durch den Ballsaal. Hier wurden schon im 19. Jh. Feste gefeiert. Blickfang ist der gigantische Kronleuchter, der sich in dieser riesigen Kammer befindet. Nach einer Weile verlässt man dann wieder den Zug und läuft ein paar Kilometer mit einem Guide, der einem einiges zu der Geschichte der Höhle erzählt. Schließlich gelangt man wieder zu dem Elektrozug, der uns dann wieder zum Ausgang bringt. Da wir uns das all-round-Ticket besorgt haben, besichtigen wir als nächstes das Vivarium. Dort kann man dann auch die sonst so scheuen Drachen, sowie 150 andere Tierarten, die in dieser Höhle leben, bestaunen. Bei den Drachen handelt es sich um Grottenolme. Wie es zu der Legende mit den Drachen kommt, ist eine an sich recht lustige und interessante Geschichte. Schon im Mittelalter lebten hier in Postojna Menschen. Durch das Höhlensystem fließt ein Fluss. Dies wusste man damals aber noch nicht. So kommt es, dass hin und wieder Wasserdampf aus Spalten an die Oberfläche tritt. Diesen Wasserdampf hielten die Leute damals für Rauch. Als dann noch der durch die Höhle wehende Wind merkwürdige Geräusche erzeugte, war für die Menschen damals klar, in der Höhle muss ein riesiger Drache leben. Die Bestätigung ihres Irrglaubens, sahen sie dann in den sich an die Oberfläche verirrten Grottenolme, die man für Babys des Drachen hielt. Für uns ging es danach in die Expo Höhle Karst. Dies ist eine Ausstellung über die Entstehung und Erforschung der Höhle und des Karstgebirges. In ihr befindet sich auch noch zusätzlich die Ausstellung „Schmetterlinge der Welt“. Nach so viel Input an Informationen und Eindrücken, wollen wir nun unseren letzten Punkt auf unserer Entdeckerliste widmen. Die Höhlenburg Predjama. Sie ist die größte Burg der Welt, die in den Fels gebaut ist. Sie befindet sich in einer 123 Meter hohen Klippe und verfügt über ein eigenes Höhlensystem. Doch leider müssen wir als wir die Expo verlassen festellen, dass es angefangen hat zu regnen. Die Burg ist ungefähr 10 Kilometer bergauf von der Höhle entfernt. So ein Mist, denken wir uns. Da sich neben uns ein Restaurant befindet, entscheiden wir uns etwas zu essen und den Regen abzuwarten. Wir sollten Glück haben, denn nach einer Weile hört es auf zu regnen. Also machen wir uns auf den Weg. Doch leider sollte unser Glück nicht von langer Dauer sein. Wir haben noch nicht ganz die Hälfte geschafft, da fängt es wieder an zu regnen. Nur diesmal deutlich heftiger. Hinzu kommt, dass es jetzt auch noch gewittert. Wir entdecken eine kleine überdachte Bushaltestelle. Doch leider kommt sie zu spät, denn als wir sie erreichen, sind wir schon nass bis auf die Haut. Was nun? Den Regen abwarten? Oder lieber umdrehen? Wir überlegen hin und her. 
Schließlich entscheiden wir uns dann abzuwarten. Nach einer Weile lässt der Regen nach und es nieselt nur noch. Das ist das Zeichen für uns, loszufahren. Es kommt wie es kommen muss. 
In dem Moment, an dem wir an der Burg ankommen, hört es auf zu regnen und die Sonne kommt raus. „Das darf ja wohl nicht wahr sein“ sagt Basti lachend zu mir, während er die Räder abschließt. Beim betreten der Burg erhält man einen Audioguide, der einem alles zur Geschichte der Burg erzählt.
 In unserem Fall auf deutsch. Im Inneren ist die Burg wie ein Museum aufgebaut. Man kann sogar einen Teil der Höhle betreten. Die Burg ist auf jedenfall ein Abstecher wert. Als wir wieder an unseren Rädern ankommen, fängt es wieder an zu regnen. „Das darf doch nicht wahr sein! 
Heute will uns wirklich einer ärgern“ meckert Basti rum, als er die Räder aufschließt. Wir fahren schnell los, um möglichst schnell an der Unterkunft anzukommen. Anscheinend hat jemand Bastis Gemecker gehört, denn das Wetter setzte noch einen drauf. Gerade als wir an der uns bekannten Bushaltestelle vorbei sausten, fing es wie aus Eimern an zu Regnen. Hinzu kam diesmal dann auch noch starker Gegenwind. Durch ihn fühlte sich der Regen wie kleine Nadelstiche auf der Haut an. Als es dann aber noch anfing zu hageln, wurde es uns dann aber zu viel. Wir suchten Schutz hinter ein paar kleinen Büschen. Dort bemerkten wir dann, dass die Hagelkörnen so groß wie Murmeln waren. „Das fühlt sich an wie beim Paintball“ rufe ich zu Basti, da der Wind und der prasselnde Regen alles übertönt. Als es dann zum Glück aufhört zu hageln, fahren wir weiter. Die Straße hat sich mittlerweile in einen kleinen Fluss verwandelt. Irgendwie schaffen wir es aber zu unserer Unterkunft. 
Dort angekommen, stellen wir uns erst einmal im Garten unter und ziehen uns bis auf die Unterwäsche aus. Die nasse Kleidung wringen wir so gut es geht aus. Jetzt aber schnell unter die warme Dusche. Kurze Zeit später klopft es an unserer Tür. Es ist die nette Frau, die uns gestern begrüßt hat. Sie hat anhand der Räder gesehen, dass wir wieder da sind und das wir bestimmt ganz nass und ausgekühlt sein müssen. Also hat sie uns zum aufwärmen heißes Wasser gemacht. Zusätzlich hat sie noch verschiedene Sorten Tee und sogar Honig auf einem Tablett für uns mitgebracht. 
Diese Nettigkeit nehmen wir überglücklich an. 
Nach der heißen Dusche und einem heißen Tee, fühlen wir uns schon wieder viel besser.

Was für ein Tag.