Wasserversorgung

WASSERVERSORGUNG

Wasser ist lebensnotwendig. Mehr als 50 Prozent des menschlichen Organismus bestehen aus Wasser. Flüssigkeit wird ständig über die Haut, über den Darm (Stuhl), die Nieren (Urin) sowie beim Atmen ausgeschieden. Deshalb muss Flüssigkeit laufend aufgenommen werden. Erwachsene sollten eine Mindestmenge von 1,5 Liter Wasser aus Getränken pro Tag trinken. Wer zu wenig trinkt, muss mit einer verringerten körperlichen Leistungsfähigkeit rechnen und das will man auf einer Radreise unbedingt vermeiden.


Also wie findet man eigentlich Trinkwasser auf einer langen Radreise durchs nichts? Wie mache ich Wasser trinkbar wenn ich welches finde? Und was ist, wenn es mal ausgeht?


Auf diese und viele weitere Fragen werden wir in diesem Artikel eingehen und unsere Erfahrungen mit dir teilen und dir zahlreiche Tipps geben.

Natürlich gelten diese Tipps auch für alle anderen Arten des Individualreisens, wie wenn du zum Beilspiel zu Fuß unterwegs bist auf langen Wanderungen.

UNSER SETUP

Als erstes wollen wir dir einmal einen Einblick geben, was wir alles für die Wasserversorgung dabei haben. Um unser Wasser transportieren zu können, haben wir einen 10 Liter Wassersack dabei sowie vier 1,5Liter Flaschen, vier Aluminium Trinkflaschen mit je 800ml und vier ultralight Trinkflaschen mit je 750 Milliliter. Der Wassersack kommt bei uns aber nur recht selten zum Einsatz, z.B. auf der Ruta Laguna Colorada in Bolivien oder in der Atacama Wüste in Chile.


Zur Wasseraufbereitung haben wir einen kleinen und leicht zu handhabenden Wasserfilter. In sehr wasserarmen Regionen haben wir auch schonmal auf handelsübliche Wassertrinkflaschen aus dem Supermarkt zurückgegriffen.


Mit allem zusammen kommen wir so auf etwas mehr als 22,2 Liter die wir transportieren könnten. Das hört sich jetzt im ersten Moment ziemlich viel an, aber wenn man bedenkt für was man alles Wasser benötigt (Trinken, Kochen, Abwasch, Hygiene) und dann auch noch zu zweit unterwegs ist und vielleicht nicht jeden Tag an sauberes Trinkwasser kommt und deshalb einen Vorrat für zwei bis drei Tage dabei haben muss, kann man es schon eher nachvollziehen. Bis jetzt hatten wir aber noch nie den Fall, dass wir wirklich alles randvoll dabei hatten. Mit 10l Wasser kommen wir in der Regel zwei Tage bei moderatem Klima und Anstrengung aus. Ist es wirklich heiß, wie wir es auch schon 2021 auf Kreta hatten (52°C), trinkt man natürlich deutlich mehr als an kühleren Tagen.


FUN FACT:

Bei älteren Toiletten fließen circa 9 bis 14 Liter Wasser pro Spülung durch das WC-Becken, obwohl 6 bis 9 Liter für einen einwandfreien, hygienischen Spülvorgang völlig ausreichen würden. In Abhängigkeit vom Spülgut kann die Wassermenge sogar auf 3 Liter reduziert werden.

WASSER AUFFÜLLEN

Um seinen täglichen Wasserbedarf zu gewährleisten gibt es viele Möglichkeiten seine Vorräte wieder aufzufüllen.

1# ABGEFÜLLTES WASSER KAUFEN

Die einfachste aber auch kostenintensivste Möglichkeit ist es, einfach in Supermärkten/Tankstellen/Geschäften fertig abgefülltes Wasser in Trinkflaschen zu kaufen. Hier hat man natürlich die Sicherheit, dass es definitiv trinkbar ist. Kleiner bitterer Beigeschmack ist hier jedoch der extra anfallende Plastikmüll, denn nicht überall gibt es Trinkwasser in Glasflaschen. Manchmal hat man jedoch keine andere Wahl.



Eine weitere Möglichkeit an sauberes Trinkwasser zukommen sind Abfüllstationen. An ihnen bekommt man ziemlich günstig auch größere Mengen (10l und mehr). Gerade in Zentralamerika haben wir sie oft genutzt. Der Preis lag hier im Durchschnitt bei 0,60€ für 10l Wasser.

2# LEITUNGSWASSER

Eine weitere Möglichkeit ist es, dass vorhandene Leitungswasser zu trinken. In vielen kleinen Dörfern, aber auch in Städten, findet man Wasserhähne, an denen man sich gratis bedienen kann. In den meisten Ländern kann man es ohne Bedenken trinken. Gerade im europäischen Raum gilt es nahezu überall als trinkbar. Sollte dies mal nicht der Fall sein, oder du fühlst dich dabei nicht wohl, kann ein Wasserfilter weiter helfen.

Mehr zum Thema Wasserfilter findest du weiter unten.


Extra Tipp: Auch auf Campingplätzen, an Tankstellen, sowie an Friedhöfen, Kirchen und Moscheen findet man nahezu immer einen Wasserhahn.

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3# BRUNNEN UND QUELLEN

Gerade in Bergregionen gibt es viele Quellen, die super klares Quellwasser führen. Besser geht es gar nicht. Gerade in ärmeren Ländern werden sie auch viel von Einheimischen genutzt. Sollte man also mal keine Quelle finden und einem geht das Wasser aus, einfach mal nett bei Einheimischen nachfragen. Diese helfen einem gern weiter. Brunnen findet man oft in ärmeren und weniger entwickelten Ländern oder Gegenden. Diese befinden sich dann oft im Dorfzentrum.

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4# FLÜSSE UND SEEN

Auch an Flüssen und Seen kannst du deine Wasservorräte wieder auffüllen. Hier sollte man jedoch darauf achten, das es sich um klare und fliesende Gewässer handelt wenn man es ungefiltert trinken will. Gerade bei stehenden Gewässern ist es wichtig, das Wasser vor dem trinken aufzubereiten. Wir haben während unserer Reise oft das Wasser aus Flüssen und Seen genutzt. Bei stehenden Gewässern kam dabei immer unserer kleiner Wasserfilter zum Einsatz.

Mehr zum Thema Wasseraufbereitung findest du weiter unten.

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5# EINHEIMISCHE FRAGEN

Eine weitere Möglichkeit ist es, einfach Einheimische nach Wasser zu fragen. Einfach an Häusern, Leute auf Park- Rastplätzen fragen oder aber Autos anhalten. Gerade in sehr abgelegenen Gegenden, kann man im Notfall immer ein Auto anhalten und um Hilfe bitten. Sehr oft kam es während unserer Reise schon vor, das uns Einheimische gefragt haben, ob wir Wasser oder etwas anderes bräuchten. Das zeigt wieder, wie nett und hilfsbereit die Menschheit doch oft ist.

WASSERAUFBEREITUNG

Manchmal kommt es vor, dass du dein Wasser zuerst aufbereiten musst, bevor du es trinken kannst. Dies ist z.B. der Fall, wenn das Leitungswasser als nicht trinkbar gilt, oder du deine Wasservorräte aus stehenden Gewässern auffüllen willst oder musst. Hier kann ein guter Wasserfilter weiterhelfen. Hier gibt es verschiedene Filtermodelle und Arten. Zum einen gibt es Pump-Filter und zum anderen Squeeze-Filter. Wie der Name schon andeutet, wird bei dem einen Verfahren das Wasser durch einen Filter gepumpt und bei dem anderen gedrückt. Pump-Filter sind in der Regel etwas größer als Squeeze-Filter. Dennoch funktionieren beide Methoden tadellos. Außerdem gibt es auch noch Wasseraufbereitungstabletten. Diese sind aber nur für den Einsatz bei klarem Wasser gedacht und töten nur Bakterien und Keime ab, filtern jedoch keine Schmutzpartikel heraus.


Wir haben uns für ein Squeeze Modell entschieden. Und zwar den MINI PointONE von Sawyer. Dieser kleine, leichte und einfach zu handhabende Filter funktioniert einwandfrei. Er soll laut Hersteller fast ganze 400.000 Liter Wasser schaffen zu filtern und filtert dabei rein physikalisch, ohne Einsatz von chemischen Stoffen, 99,99999% aller bekannten Bakterien sowie 99,9999% aller Protozoen und entfernt vollständig Mikroplastik aus dem Wasser. Was auch sehr cool bei ihm ist, ist das man ihn Dank seines Schraubgewindes auf nahezu allen handelsüblichen Flaschen aufschrauben kann und so direkt aus der Flasche gefiltertes Wasser trinken kann. Bis jetzt hatten wir ihn noch nicht allzu oft in Betrieb. Dennoch hat er uns mehr als einmal die Suche nach trinkbarem Frischwasser vereinfacht.


Natürlich kann man zusätzlich auch das Wasser aus den oben genannten Arten zusätzlich filtern, um auf Nummer sicher zu gehen.

WAS TUN WENN DAS WASSER MAL AUSGEHT?

Als allererstes sollte man natürlich seine Tour immer so planen, dass man gar nicht erst in eine solche Situation kommt. Informiere dich über die Gegend in der du unterwegs sein wirst. Dies ist vor allem in entlegenen Region wichtig. Denn der menschliche Organismus kommt lediglich nur 2 bis 4 Tage ohne Wasser aus. Aber es kann natürlich immer zu einer solchen Situation kommen. Sei es, dass man keinen Zugang zu frischem Wasser findet oder aber auch nur ganz banal einem der Wassersack ausläuft. Das aller wichtigste in so einer Situation ist es, Ruhe zu bewahren. Versuche dich im Schatten aufzuhalten. Schaue in deinem Kartenmaterial, Navi oder Google Maps nach, wie weit der nächste Fluss/See entfernt ist. Halte vorbeifahrende Autos an. Gehe sorgsam mit deinen verbliebenen Resten um. Hast du Empfang, dann rufe um Hilfe bevor es zu spät ist. Auch Lebensmittel, gerade frisches Obst beinhalten ein wenig Flüssigkeit.


Eine weitere Möglichkeit ist es, seine Survival skills vor der Tour etwas aufzufrischen. So kannst du z.B. Regenwasser auffangen, oder durch Verdunstung oder Destillation Wasser gewinnen.

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