Bosnien & Herzegowina 

Guten Morgen liebe Welt. Die Strapazen des gestrigen Tages sind vergessen und es beginnt ein neuer Tag. 
Wir packen unsere Sachen zusammen, beladen die Räder und folgen dem Weg zurück zur Straße. An der Straße angekommen, fahren wir wieder zu dem Rastplatz, der sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet. 
Auf ihm befinden sich mehrere Tische mit Bänken. Hier wollen wir frühstücken. Wir suchen uns eine schöne Bank aus. Da es noch früh am Morgen ist, haben wir freie Auswahl. Herrlich so ein Frühstück in der Morgensonne, unter freiem Himmel. Nach dem Frühstücken satteln wir wieder auf und fahren los. Heute beginnt der Tag ausnahmsweise mal mit bergab fahren. So düsen wir zurück zum Meer. An der Küste angekommen, folgen wir ihr weiter Richtung Süden. Da die Küstenlinie nicht gerade verläuft, kann man schon die kroatisch bosnische Grenze sehen. „Guck mal, da vorne sieht man auch schon die Grenze zu Bosnien und Herzegowina! Sind noch ungefähr 5Km bis zu ihr. Hoffentlich klappt auch alles mit der Einreise“ sage ich zu Jasmin. „Oh, cool. Ja, hoffentlich“ antwortet sie. 
An der Grenze angekommen, müssen wir erst durch die kroatische Ausreisekontrolle. Viel ist nicht los. 
Bis auf uns, ist nur ein anderes Auto da, was an einem der zwei Schalter steht. Wir fahren also zu dem freien Schalter. An ihr sitzt eine junge Beamtin, die sichtlich gelangweilt unsere Pässe entgegen nimmt und einscannt. Keine Minute später haben wir sie auch schon wieder und können weiter fahren. „Das hat schon mal geklappt. Hoffentlich geht das auf der bosnischen Seite auch so leicht“ sage ich zu Jasmin. Wir fahren und fahren, aber eine Grenzkontrolle auf der bosnischen Seite taucht nicht auf. Vielleicht kommt sie erst kurz vor der nächsten Ortschaft. Aber als wir in der nächsten Ortschaft namens Neum ankommen, wird uns klar, dass keine Kontrolle mehr stattfinden wird. „Toll! Ich mach mir so viele Gedanken bezüglich Einreise und so und dann kommt einfach nichts! Hätte ich das mal vorher gewusst“ meckere ich ein wenig rum. Bin aber natürlich dankbar, dass es dann doch so einfach war.

Info: zu diesem Zeitpunkt war die Einreise nur mit einem Nachweis über einen negativen PCR-Test möglich. Lediglich für den Transit, der aber auch nur wenige Stunden betragen darf, wird kein Test benötigt. 

Wir überlegen kurz, ob wir nun doch unsere eigentliche Route durch Bosnien und Herzegowina machen wollen. Entscheiden uns dann aber dagegen und dafür, wie geplant auf dem kürzesten Weg weiter Richtung Süden nach Kroatien zu fahren, bis nach Dubrovnik. Denn wir wollen nachher keine böse Überraschung bei der Ausreise bekommen. In Neum ist wieder mehr los. Was uns nur ein wenig irritiert, überall, auch an Straßenlaternen hängen kleine kroatische Fahnen. Selbst, als wir kurz anhalten, damit ich in ein kleines Geschäft gehen kann, was auch ein paar Souvenirs verkauft, finde ich keine bosnisch-herzegowinische Fahne, sonder nur kroatische. Komisch. 
Also fahren wir weiter. Landschaftlich hat sich nichts geändert. Ist ja auch schließlich die gleiche Küstenlinie. 
Neum ist eine, wie wir finden, recht schnucklige kleine Stadt. Kurz hinter der Ortschaft machen wir an einer Tankstelle eine kurze Pause. Nur wenig später sind wir auch schon wieder an der Grenze zu Kroatien angekommen. Auf ganze 12Km kommen wir, die wir durch Bosnien und Herzegowina gefahren sind. Gerne hätten wir mehr von diesem Land gesehen, aber auf Grund der aktuellen Lage (COVID-19) blieb uns dies aber verwehrt. 
Auf bosnischer Seite befinden sich wieder mal keine Grenzhäuschen und somit findet auch keine Ausreisekontrolle statt. Ich spiele kurz mit dem Gedanken, einfach umzudrehen und nun doch durch 
Bosnien und Herzegowina zu radeln. Lasse ihn dann aber doch wieder fallen. 

An der Grenzkontrolle zu Kroatien werden wir von einem netten Grenzbeamten begrüßt.

Er nimmt unsere Pässe entgegen und stellt uns sichtlich neugierig ein paar Fragen. „Aus Deutschland mit dem Fahrrad?“ „Wo wollt ihr denn nach Kroatien lang?“. Er gibt uns unsere Pässe zurück und wünscht uns noch einen schönen Tag und eine schöne Weiterreise. Bis Dubrovnik sind es jetzt noch 53Km. So wie auch schon die letzten Tage, geht es immer weiter entlang der Küste Richtung Süden. Und auch unverändert bergauf, bergab.

Als wir in Dubrovnik ankommen, navigieren wir als erstes zu unserer gebuchten Unterkunft.

Zwei Nächte wollen wir hier bleiben, um Dubrovnik richtig erkunden zu können. Die Altstadt von Dubrovnik befindet sich in einer Burg direkt an der Küste. Die ganze Stadt selbst ist in einen Berghang gebaut.

Da wir von Nordwesten der Hauptstraße folgend kommen, haben wir von oben einen herrlichen Ausblick über die ganze Stadt. Wir folgen einer der Straßen, die sich den Berghang hinunter in die Stadt schlängelt.

An der Unterkunft angekommen, werden wir von einem sehr freundlichen Mann, seiner kleinen Tochter und ihrer Oma empfangen. Die ältere Dame zeigt uns unsere Wohnung und einen Platz auf ihrer Terrasse, wo wir sicher unsere Räder abstellen können. Hier bemerken wir schon eine der Besonderheiten von Dubrovnik.

Wie schon erwähnt, befindet sich die ganze Stadt in einem Berghang, dies bedeutet auch das sich unglaublich viele Treppen in der Stadt befinden. Unsere ganzen Sachen samt Räder müssen wir über drei Treppen, ganze 20 Höhenmeter hinauf tragen. Uff. Aber auch das schaffen wir. Kurz umziehen und dann ab zum nächsten Supermarkt, um etwas zum Abendessen einzukaufen. Schließlich haben wir mittlerweile schon 20Uhr. Zum Glück ist der nächste Markt nicht weit entfernt. Auch auf dem Weg zum Supermarkt macht sich die Lage der Stadt bemerkbar.

Treppen, über all Treppen. Dies macht die Stadt wirklich einzigartig. Zurück in der Unterkunft, essen wir noch etwas und planen den kommenden Tag, ehe wir ins Bett gehen.

Heute wollen wir die Altstadt von Dubrovnik erkunden. Nach dem Frühstück geht es auch schon los.

Die Altstadt ist nicht weit entfernt, aber wir müssen gefühlt tausende Treppenstufen hinab steigen.

In die Altstadt gelangt man über eine große alte Steinbrücke, die zum Stadttor führt. Die ganze Stadt ist von einer großen Mauer umgeben. Im Eingang sitzt ein Mann, der in traditioneller Kluft Musik spielt. Im Inneren bietet sich uns ein beeindruckender Anblick. Überall alte Gebäude, die gerade zu fließend ineinander übergehen.

Dazwischen schlängeln sich schmale Gassen. Und natürlich Treppen. Wir stiefeln mehrere Stunden kreuz und quer durch die gesamte Stadt. Die Gassen sind so ineinander verworren, dass man sich schnell verlaufen kann.

Nachdem wir gefühlt jede Gasse erkundet haben, bekommen wir auch langsam Hunger. Wir machen uns auf den Weg zurück zu unserer Unterkunft. Da wir leider keine Küche haben, koche ich uns kurzerhand etwas auf unserem Balkon mit unserem Kocher. Nachdem wir gegessen haben, machen wir ein wenig Siesta. Später gehen wir dann noch mal runter zur Altstadt, um sie auch mal von außen zu bewundern. Als es langsam auf den Abend zu geht, machen wir uns aber wieder auf den Rückweg. In der Unterkunft packen wir schon mal soweit alles zusammen, was wir morgen früh nicht mehr brauchen. Im Bett machen wir uns dann noch einen Film über den Laptop an und legen uns nach dem Film schlafen