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Nach einem sehr erholsamen Tag wachen wir strotzend vor Energie auf. In den ersten Strahlen der aufgehenden Sonne frühstücken wir vor unserem Zelt und genießen die Sonne. Heute wird wohl auch wieder ein ziemlich warmer Tag werden. Nach dem Frühstück packen wir alles zusammen und schieben unsere Räder den sandigen Weg durch die Dünen zurück zur Straße. Unser nächstes Ziel ist Kalamata, dass wir wohl morgen erreichen werden, denn bis dorthin ist es jedoch ein ganzes Stück. Wir folgen der Straße ein ganzes Stück immer entlang der Küste Richtung Süden, bis wir nach ungefähr 26km dann ins Landesinnere abbiegen. Was auch wieder bedeutet, bergauf. Mittlerweile sind wir das aber gewöhnt und es macht mir auch nicht mehr viel aus. Schließlich habe ich es ja sogar mit dem Rad auf den Olymp geschafft. Auf unserem hügeligen Weg kommen wir immer wieder an kleinen Ortschaften vorbei. Auf einem Streckenabschnitt wachsen riesige Kakteen. „Das ist die Kakteen avenue“ witzelt Basti. In einem kleinen Dorf namens Stenyklaros lungern ganz schön viele Streuner auf der Straße. Und wie sollte es anders sein, gehen sie direkt lautstark bellend auf uns los. Wenigstens halten sie etwas Abstand. Wir fahren einfach weiter. Als wir das Dorf nach nur wenigen hundert Metern wieder verlassen, lassen sie auch schon wieder von uns ab. Das waren mal wieder welche von der nervigen Sorte. In Meligalas wird Basti langsamer und dreht sich zu mir um. „Komm wir halten hier mal kurz an“ sagt er zu mir und bleibt stehen. Eine Pause ist nicht schlecht. Wir stellen unsere Räder an einer Mauer ab, Basti dreht sich um und läuft die Straße zurück. Dabei ruft er mir noch zu „Bin gleich wieder da“. Mmh.. ok, was hat er denn jetzt wieder vor? Ich setzte mich neben unsere Räder an die Mauer. Nach nur wenigen Minuten kommt er wieder und hat dabei die Hände hinter seinem Rücken. „Links oder rechts?“ fragt er mich. „Mmmh... dann links“ antworte ich ihm und deute auf seinen linken Arm. „Gute Wahl“ sagt er und zeigt mir was er in der linken Hand hält. „Ha! Dachte ich es mir“. Er hat uns zwei Eisbecher von der Marke Merenda besorgt. Das ist so etwas wie Nutella. Nur halt von einer anderen Marke und viel leckerer als Nutella. Finde ich, denn es schmeckt wie eine Tafelschokolade halt nur als Brotaufstrich. „Ok und was hast du in der anderen Hand?“ frage ich ihn und nehm einen der beiden Eisbecher. „Eine kalte Zitronen Limonade für uns beide“ antwortet er mir. So versüßen wir uns die Pause mit etwas leckerem Eis und kalter Limonade. Da es langsam dem Abend entgegen geht, beschließen wir nur noch aus Meligalas raus zu fahren und dann nach einem Schlafplatz Ausschau zu halten. Relativ schnell werden wir auch fündig. Neben der Straße ist eine große Wiese mit ein paar Gebüschen. „Na das sieht doch vielversprechend aus“ sagt Basti. Wir halten an und schieben unsere Räder auf die Wiese hinter die Gebüsche. Die Wiese bietet einen super Schlafplatz. Leider stellen wir jedoch schnell fest, dass es zur anderen Seite hin sehr einsichtig ist. Was jetzt nicht so das Problem wäre, wenn sich am Ende der Wiese nicht ein Containerdorf befinden würde, was ziemlich.....Naja zwiespältig wirkt. Viel Müll, alte Autowracks, eingerissene Zäune mit Stacheldraht, Wohnwagen und etliche Leute die durcheinander schreien. Wir überlegen kurz hin und her, kommen aber beide zu dem Entschluss, dass wir auf unser beider Bauchgefühl hören sollten, was uns sagt, lieber wo anders zu zelten. Also drehen wir um und schieben unsere Räder zurück zur Straße und fahren weiter. Ein kleines Stückchen weiter die Straße entlang, entdecken wir wieder eine Wiese. Wir halten wieder an und schieben unsere Räder in einem passenden Moment, als kein Auto zu sehen ist, auf die Wiese. Auch hier haben wir einen Sichtschutz zur Straße hin durch ein paar Bäumen, sowie Gebüschen und einem alten Gebäude, wovon aber nur noch zwei kleine Mäuerchen stehen. Zur anderen Seite hin haben wir ein dichtes Gestrüpp, wo wohl niemand durch kommen sollte. Wir lauschen kurz, ob irgend etwas zu hören ist, aber es ist nichts zu hören, jedenfalls nichts bis auf ein einzelnes Auto was die Straße entlang kommt. „Hier ist super“ sage ich zu Basti, der mir zustimmend zunickt. Wir packen unsere Räder ab und bauen das Zelt auf. So wie jeden Tag kocht uns Basti etwas zum Abendessen, während ich das Zelt von innen fertig mache. Isomatten aufblasen, Schlafsäcke auspacken und die Taschen vom Vorzelt rein holen. Mittlerweile sind wir ein echt gut eingespieltes Team, bei dem jeder seine Aufgaben hat und damit auch sehr glücklich ist. Kurz nachdem ich mit allem fertig bin, ist auch das Essen fertig und wir essen zu Abend. Anschließend noch schnell abwaschen, denn wir wollen nicht wieder in der Nacht überraschend Besuch bekommen. Gute Nacht.

Die Nacht verläuft ruhig. Nach dem frühstücken packen wir alles zusammen und schieben unsere Räder zurück zur Straße.Heute wollen wir Kalamata erreichen. Auf unserem Weg dorthin kommen wir durch viele kleine Ortschaften. Zwischen ihnen befinden sich meistens Felder. Dabei geht es immer ein wenig rauf und wieder runter. Nach 26km ist Kalamata auch schon erreicht. Jedes Mal, wenn man sich einer größeren Ortschaft nähert, merkt man dieses meist sofort. Denn der Verkehr nimmt, je näher man der Stadt kommt, stetig zu. So auch diesmal wieder. Wir stürzen uns einfach ins Getümmel und lassen uns von dem Verkehr mitreißen. Auf unserem Weg ins Zentrum von Kalamata, kommen wir an einem Supermarkt vorbei. „Sollen wir hier kurz Halt machen?“ fragt mich Basti. „Können wir machen. Was erledigt ist, ist erledigt“ antworte ich ihm. Wir fahren in eine Nebenstraße, direkt neben dem Supermarkt und stellen unsere Räder an der Ladenwand auf dem Bürgersteig ab. Wir beratschlagen uns kurz, was wir alles brauchen und dann gehe ich eben einkaufen, während Basti bei den Rädern bleibt. In dem Supermarkt ist ganz schon was los. Als ich wieder draußen bin, sehe ich zwar unsere Räder, aber Basti nicht. „Huhu, hier bin ich“ ruft mir Basti winkend zu. Ah, da ist er ja. Er hat sich auf die andere Straßenseite in den Schatten gesetzt. Jetzt steht er auf und kommt wieder zu den Rädern und mir rüber. „Wurde mir nach ner Zeit zu warm in der Sonne. Hast du alles bekommen?“ fragt er mich lachend. „Nein, leider nicht“ antworte ich ihm. Wir verstauen alles und satteln wieder auf. Weiter geht es Richtung Zentrum. Wenig später erreichen wir das Zentrum und landen in einer breiten Fußgängerzone. Hier reit sich ein Café und Restaurant nahezu an das Nächste. Wir steigen von unseren Rädern ab und schieben sie die Fußgängerzone entlang. „Was hältst du davon, wenn wir uns in eines der Cafés setzten? Dann kann ich den nächsten Blogbeitrag abtippen und online stellen und etwas Strom für den Laptop abzwacken“ sagt Basti zu mir. Die Idee finde ich super. „Wie wäre es mit dem da?“ frage ich Basti und deute auf eines was mir optisch gefällt. Basti stellt sein Rad ab und sagt zu mir „Alles klar. Ich gehe mal gucken, ob wir dort einen Sitzplatz mit Strom bekommen und was sie so alles haben“ und stiefelt los. Nach zwei Minuten ist er schon wieder zurück. „Sieht gut aus. Wir können die Räder an der Glasfront abstellen. Direkt hinter ihr ist ein Sitzplatz für zwei mit Steckdose“ erzähl er mir. Perfekt. Wir schieben unsere Räder zum Café, stellen sie ab und gehen hinein. Drinnen werden wir von einer netten Kellnerin begrüßt. Basti fragt sie kurz, ob es ok ist, wenn wir uns mit dem Laptop an den Tisch mit der Steckdose setzten und ihn anschließen. Ja klar, kein Problem antwortet sie mit einem Lächeln im Gesicht. Wir setzten uns an den besagten Tisch und schauen zuerst einmal in die Karte. „Oh, die haben aber tolle Sachen“ sage ich zu Basti. „Dann guck mal da rüber“ antwortet er mir und nickt zur Kuchenauslage am Tresen. „BOR!“. „Wenn du Lust hast, kannst du ja mal rüber gehen und schauen was sie so haben und uns etwas leckeres aussuchen. Ich fange dann schon mal an zu schreiben“ sagt Basti zu mir. „Ok, was möchtest du denn zu trinken haben?“ frage ich ihn. „Einen O-Saft bitte“ antwortet er mir. Also auf zur Kuchenauslage. Uih, die haben aber viele lecker aussehende Sachen. Neben Kuchen und kleinen Leckereien haben sie auch belegte Sandswitches. So mal sehen, was nehmen wir denn? Oh ja, über den wird sich Basti freuen. Einen typisch griechischen Nachtisch namens Portokalopita Das ist ein sehr süßer und saftiger Orangenkuchen. Und für mich....... für mich gibt es ein Stück von dem lecker aussehenden Schockladenkuchen mit Sahnefüllung, sowie einen Frappé (Eiscafé). Ich bestelle direkt am Tresen und der nette Mann auf der anderen Seite des Tresen sagt mir, dass es uns gleich an den Tisch gebracht wird. Super. Wenige Augenblicke später kommt auch schon alles. Basti schiebt den Laptop an die Seite und wir genießen unsere Leckereien. Nachdem wir fertig sind, macht Basti sich wieder an die Arbeit. Um ihn nicht zu stören und weil ich eh noch etwas anderes vorhabe, was ich während dessen schon mal erledigen kann, mache ich mich auf den Weg zum nächsten Klamottengeschäft. Denn ich möchte mir gerne eine neue kurze Sporthose kaufen. Also trinke ich noch meinen Frappé leer und mache mich dann auf den Weg. Lange suchen muss ich nicht, denn wir sind eben erst an einem Kleidungsgeschäft vorbeigekommen, dass direkt um die Ecke ist. Relativ schnell werde ich auch fündig. Zurück bei Basti präsentiere ich ihm stolz was für ein Schnäpschen ich gemacht habe, denn die Hose war auch noch reduziert. Da er noch nicht ganz fertig ist, bestellen wir uns noch etwas zu trinken.

Als Basti dann fertig ist und der neue Blogbeitrag online ist, machen wir uns wieder auf den Weg. Unser nächster Zwischenstopp ist ein anderer Supermarkt direkt um die Ecke. Dort wollen wir die noch fehlenden Dinge einkaufen. Nach einer kurzen Fahrt durch die Stadt sind wir auch schon da. Diesmal geht Basti rein und ich bleibe bei den Rädern. Als er wieder zurück ist, präsentiert er mir ganz stolz, was er alles gekauft hat. „Guck mal, ich habe einen Kürbis gekauft. Leider hatten sie keine normalen Kürbisse, deswegen habe ich einen länglichen Hokkaidokürbis genommen. Ich habe mir überlegt, ich könnte ja heute eine Kürbiscremesuppe kochen. Schließlich ist ja heute Halloween. Und, was noch viel cooler ist, ich mache uns aus ihm eine Kürbislaterne!“. Der hat vielleicht immer Ideen. Jetzt steht er vor mir, mit einem Kürbis in der einen Hand und in der anderen das Wechselgeld und strahlt mich mit einem Grinsen, das über beide Ohren geht, an. „Ja kannst du gerne machen“ antworte ich ihm und kann mir das Lachen nicht verkneifen. Nachdem alles verstaut ist, geht es auch schon wieder weiter. Unser nächstes Vorhaben, einen geeigneten Pauseplatz finden, an dem wir unsere Reste von gestern Abend essen können. Denn wir bekommen trotz des Kuchens, oder gerade wegen ihm, beide ein kleines Hüngerchen. Vor einem großen Gebäudekomplex entdecken wir eine kleine Wiese, an der wir Halt machen. Zu essen gibt es die restlichen Nudeln mit Bolognese vom Vortag. Selbstverständlich die vegetarische Variante mit Soja. Gesättigt geht es weiter. Nach langer Zeit fahren wir mal wieder auf einem richtigen Fahrradweg, auf dem mal nicht Autos geparkt haben oder große Müllcontainer abgestellt wurden, aus der Stadt raus. Kurz vor der Stadtgrenze endet der Fahrradweg auf der Straße. Halb so schlimm, denn hier ist nahezu kein Verkehr mehr. Grund dafür ist, dass vor uns die Nebenstrecke durch die Berge nach Sparta liegt, was auch unser nächstes Ziel ist. Gut für uns. Also auf in die Berge nach Sparta. Wir könnten zwar auch der Hauptverkehrsstraße folgen, die einmal um die Berge an der Küste entlang führt, aber irgendwie haben es uns die Berge angetan. Außerdem ist es hier, was den Verkehr angeht, deutlich angenehmer zu fahren. Jedenfalls geht es direkt hinter Kalamata los mit bergauf strampeln und das mal gleich mit im Schnitt 8% Steigung. Dabei kommen wir an einem weitläufigen Militärgelände vorbei. Als wir an einer Y-Kreuzung ankommen, haben wir nun zwei Möglichkeiten wie wir weiter fahren. Links oder rechts? Von der Länge her tut sich da nicht all zu viel und beide führen nach ein paar Kilometern wieder zusammen. Es sind eher die Höhenmeter und der Untergrund. Nach links geht es zwar etwas flacher bergauf, aber dafür ist der Untergrund nicht wirklich pralle. Rechts hingegen geht es zuerst wieder ein kleines Stückchen abwärts, ehe es dann wieder bergauf geht, aber dafür auf einer gut geteerten Straße. Während wir unsere beiden Möglichkeiten abwägen, kommt von rechts ein älterer Herr, der mit seinem Hund spazieren geht. Als er bei uns ankommt, macht er Halt und fragt uns wo wir hin möchten. Wir sagen ihm, dass wir durch die Berge nach Sparta wollen. Er rät uns den rechten Weg zu wählen, da der linke Weg nicht gut sei und auch auf einem Stück momentan nicht passierbar sei. Damit nimmt er uns die Entscheidung ab. Wir bedanken uns bei ihm und vertrauen auf seinen Rat. Also rechts lang. Wie geahnt geht e zuerst ein kleines Stückchen bergab, ehe es dann bergauf geht. Aber dafür ist der Weg in einem guten Zustand. Da es langsam dem Abend entgegen geht, halten wir ab sofort Ausschau nach einem Schlafplatz für heute. Gar nicht so leicht wieder in den Bergen, denn das Gelände ist sehr hügelig und steil. Nach 2,6Km kommen wir an der Weggabelung an, an der die zwei Wege wieder zusammenführen. Nach einem kurzen Blick in die Abzweigung wird uns schnell klar, dass es die richtige Entscheidung war, auf den älteren Herrn zu hören. Denn der andere Weg ist eher nur noch ein schmaler Feldweg mit groben Schotter. Wir folgen weiter der Straße, die sich immer weiter in die Berge schlängelt. Als wir an einer kleinen ziemlich zugewucherten Einfahrt entlang kommen, machen wir Halt und Basti läuft einmal den Pfad entlang, um zu schauen ob wir hier einen Platz zum schlafen finden. Wenige Minuten später ist er auch schon wieder zurück. „Sieht gut aus. Der Weg endet nach ein paar Metern an einer kleinen Wiese. Dort stehen etwas tiefer, auf einer Terrasse, vereinzelt ein paar Olivenbäume umher und ein alter Rohbau, der aber nie fertig gestellt wurde. Dort scheint aber auch schon länger keiner mehr gewesen zu sein. Wir können entweder auf der Wiese unser Zelt aufschlagen oder in dem Rohbau schlafen“ erzählt er mir. Ein kurzer Blick nach links und rechts, kein Auto zu sehen, dann los. Wir schieben unsere Räder den kleinen Pfad entlang zu der Wiese. Da es mir lieber ist, unser Zelt auf der Wiese aufzuschlagen, bleiben wir hier und beginnen das Zelt aufzubauen. Während ich das Zelt von innen herrichte, fängt Basti an die Kürbiscremesuppe zu kochen. Als ich fertig bin und wieder aus dem Zelt zu ihm kommen möchte, ruft er mir zu, „bringst du mir bitte meine Kopflampe mit raus?“. „Ja“ antworte ich ihm. Die Sonne verschwindet langsam hinter den Bergen. Der Himmel ist in wunderschönen roten und gelben Tönen gefärbt. „Guck mal was ich gemacht habe“ sagt Basti zu mir und hält mir den geschnitzten Kürbiskopf entgegen. „Das ist Klaus“. „Ach wie cool. Den hast du wirklich gut hinbekommen“ antworte ich ihm lachend. „Wir können meine Kopflampe in ihm verstecken, dann leuchtet er sogar“. Ich gebe ihm seine Kopflampe, die er zuerst noch in einer durchsichtigen Mülltüte steckt, ehe er sie in Klaus stopft. Anschließend stellt er Klaus vor unser Zelt. Sieht wirklich cool aus. Mittlerweile ist auch unser Essen fertig. Die Suppe ist wirklich unglaublich lecker. „Die ist wirklich lecker. Die können wir gerne öfters machen“ sage ich zu ihm und er bedankt sich. Das zeigt mal wieder, warum er der Koch von uns beiden ist. Pappe satt und glücklich legen wir uns nach dem Abwasch ins Zelt und schlafen.


Happy Halloween 2020

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