Weiter Richtung Tschechien

Hallo liebes Reisetagebuch. 
Nach einer ruhigen Nacht in Fulda, ging es weiter Richtung Bad Neustadt an der Saale. 
Zuerst ging es relativ flach weiter. Doch dies sollte sich bald ändern. 
Ab Gersfeld bekamen wir es wieder mit Steigungen bis 15% zu tun. 
Was soll´s. Wir fahren solange wie wir es schaffen. Dann heißt es absteigen und kurz weiterschieben, 
bis es wieder etwas flacher wird. Kurze Trinkpause und dann weiter strampeln. 
Immer wieder treffen wir andere Radfahrer, mit denen wir ins Gespräch kommen. 
Wir freuen uns sehr über den ganzen Zuspruch und die netten Gespräche.
 Immer wieder fragen uns einige, ob man uns auch in digitaler Form folgen kann.
 „Klar“ ist immer unsere Antwort. Von einigen erhalten wir sogar am Abend oder am nächsten Tag eine Email über unser Kontaktformular, über unsere Website. 
Vielen lieben Dank an alle die uns in digitaler Form begleiten und uns unterstützen. 
Wir freuen uns riesig über euer Feedback. Irgendwann, sind wir dann auch mal oben angekommen. 
Es folgt eine rasante Abfahrt. Dabei kommen wir durch viele kleine schöne Ortschaften. 
Nach einer Weile wird es wieder flacher.
Wir genießen die Landschaft und radeln dabei entspannt weiter.
 Das Thermometer zeigt mittlerweile 36°C an und die schwarz asphaltierte Landstraße wird zum heißen Ceranfeld. Im Schatten eines großen Baumes machen wir Halt.
 „Ich schau mal, ob sich hier nicht irgendwo ein See zum abkühlen versteckt“ sage ich zu Jasmin. 
„Oja, ein See wäre toll“ antwortet sie. „In ein paar Kilometern kommt ein Badesee. 
Er kostet zwar 2€ Eintritt, aber dafür gibt es dort eine Liegewiese sowie Toiletten“. 
Also schwingen wir uns wieder auf unsere Räder und fahren weiter. 
Nach einer Weile kommen wir dann auch am Burgwallbachersee an.
 Jasmin klärt kurz alles an der Kasse ab. 
Als sie wiederkommt, sagt sie zu mir „ Wir können die Räder mit rein nehmen und bezahlt habe ich auch schon“. Also schieben wir unsere Räder auf die Liegewiese und suchen uns einen schönen Platz.
 Als wir an dem Imbiss vorbei kommen, rutscht uns gleichzeitig „Oh! Hier gibt es ja Pommes!“ raus. Somit war klar, nach dem baden gibt es als Abendessen Pommes. 
Die Abkühlung im See tut uns beiden sichtlich gut. Während wir uns glücklich und zufrieden die Pommes einverleiben, schaue ich über das Handy schon mal nach einem möglichen Schlafplatz. 
Nach kurzer Zeit werde ich auch fündig. 
„Guck mal, dass könnte ein guter Platz sein“ sage ich zu Jasmin. Aber alles was sie gerade interessiert, sind die Pommes. Wir genießen noch eine Weile die Pause, doch dann heißt es wieder, rauf auf die Räder und weiter. Auf unserem Weg zum Schlafplatz kommen wir an einem kleinen Fluss entlang, wo wir gleich mal unsere Waschmaschine ausprobieren. Klappt super. Kurze Zeit später kommen wir an unseren Platz der Wahl an. Eine kleine Feldwiese kurz vor Bad Neustadt an der Saale. Hier schlagen wir für heute unser Nachtlager auf. Die noch nasse Wäsche hängen wir mittels unserer Wäscheleine zwischen unseren Rädern in der noch vorhanden Sonne auf. Der nächste Tag verlief erst recht unspektakulär. Die Landschaft veränderte sich kaum. Felder, Wiesen hin und wieder eine kleine Ortschaft. Unser Weg führte uns über Bad Königshofen, Alsleben, Tambach bis nach Wohlbach. In Tambach schauten wir uns noch schnell das Tambacher Schloss an. Leider sollte sich heute die Schlafplatzsuche etwas schwieriger gestalten. Es hat eine Weile gedauert, bis wir einen geeigneten Platz fanden. So kamen wir an diesem Tag auf knapp 81Km Strecke und lagen erst gegen 23Uhr im Bett. Um 7Uhr ging dann auch am nächsten Morgen schon wieder der Wecker. Der gleiche Ablauf wie jeden Tag. Aufstehen, packen, frühstücken, Zelt abbauen und verstauen und dann losfahren. Zuerst ging es fast ausschließlich, bis auf auf ein paar kleine Anstiege, bergab. In Lichtenfeld machten wir dann erst einmal ein paar Besorgungen. Essen für die nächsten zwei Tage, sowie Snacks für zwischendurch und etwas für die kleine Mittagspause, die wir jetzt machten. Gegenüber des Supermarktes stand im Schatten eine Bank, die zum verweilen einlud. Nach der Pause ging es weiter über Burgkunstadt bis nach Kulmbach. In Kulmbach machten wir bei einer bekannten Fastfood Kette erst einmal Halt. 
1. Um den Strom zu nutzen für unseren Laptop, um unseren ersten Reisetagebuch Eintrag zu machen 
2. ein Eis zu naschen 
3. Pippipause.
Nach dem alles erledigt war, ging es auch schon wieder weiter Richtung Wiesberg. Neben dem Ortseingangsschild bemerkte ich ein Schild, auf dem alle Unterkünfte aufgelistet waren, die es in dieser Ortschaft gibt. Inklusive eines kostenfreien Wohnmobilstellplatzes. „Oh, guck mal. Das hört sich doch gut an! Ich schau mal was das Internet dazu ausspuckt“ während ich dies sage, zücke ich schon das Handy aus meiner Lenkertasche. „So wie wir beladen sind, gehen wir doch auch wohl als Wohnwagen durch“ erwidert Jasmin. „Sieht gut aus. Lass uns den mal etwas genauer anschauen“, Gesagt getan. 
5 Minuten später kommen wir am besagten Wohnmobilstellplatz an. Vier Camper stehen dort schon und vor dreien sitzen Leute, die uns staunend begrüßen. Wir suchen uns einen Platz und fangen an unser Zelt aufzubauen. Wärenddessen kommt eine Frau zu uns rüber und wir kommen ins Gespräch. Sie erklärt uns wo die Toiletten sind und was es alles so in Wiesberg zu entdecken gibt. Wir entscheiden uns, zur Feier des Tages essen zu gehen. Da es nicht viel Auswahl gibt, was das Herz eines Vegetariers höher schlagen lässt, ausgenommen eines Gourmetrestaurants mit vier Sternen, was uns aber dann zu teuer ist, entscheiden wir uns dazu Pizza essen zu gehen. Schnell alles ins Zelt, umziehen und los. 
Wir freuen uns beide sichtlich auf das bevorstehende Mahl. Das Spazierengehen fühlt sich anfangs etwas merkwürdig an. Ungewohnte Bewegung. An der Pizzeria angekommen, müssen wir schockiert feststellen „Dienstag ist Ruhetag“. Was für ein Schlag in die Magengrube. Ok, dann wieder zurück zum Zelt und selbst kochen. Der folgende Tag beginnt mit viel Sonnenschein. Unser heutiges Ziel, der Perlsee bei Wiesau. Unser Weg führt uns eine Weile an dem Fluss Weißer Main entlang.
 Es ist fast die ganze Zeit recht flach und somit angenehm zu fahren. Doch nach einer Weile führt uns unser Navi auf ein, sagen wir mal recht abenteuerlichen Pfad. Wald, Sand, schmal, Geholper, Schotter, rauf und runter. Es kam wie es kommen musste. Der erste Unfall. Ich hörte es hinter mir erst rumpsen und anschließend „Oh nein, mein Spiegel“. An einer recht steilen Schotterabfahrt, die auch noch um eine scharfe Kurve ging, ist Jasmin das Vorderrad weggerutscht. Dabei fiel sie (zum Glück war sie nicht schnell unterwegs) auf die linke Seite. Leider überlebte ihr Spiegel diesen Sturz nicht. Sie selbst kam mit ein paar blauen Flecken davon. „Zum Glück hast du dir nichts ernsthaftes getan“ sagte ich zu ihr, als wir ihre Blessuren und ihr Rad kontrollierten. „Ja aber mein Spiegel ist abgebrochen“ jammert sie. 
„Ach kein Problem, den bekommen wir wieder hin“ erwiderte ich. Es konnte also weitergehen. 
Am Perlsee angekommen, machten wir erst einmal eine Pause am Ufer des Sees. „Oh guck mal, ein Biber“ sagte ich zu Jasmin und deutete auf ihn im Wasser nur ein paar Meter von uns entfernt.
 „Wow, ich habe noch nie einen in freier Wildbahn gesehen“ antwortet sie. Nach einer Weile suchen wir uns einen schönen Platz zum nächtigen. Doch bevor es ins Bett geht, gibt es noch etwas zum Abendessen, sowie eine kleine Abkühlung im See.


So, dass soll erst einmal genügen. Bis nächste mal liebes Reisetagebuch